Bild 11 16 04 88 Pnp Bild von Ronald Ziegler Foto: Ronald Ziegler / pnp

Geschichte

Hier finden Sie einige Stationen aus der bewegten Geschichte unseres Hauses St. Maximilian

9.-14. Jh.

Gottesdienstliches Gebäude mit romanischen Säulen (Keller)

14.-18. Jh.

Fürstbischöfliches Kapitel-Haus und Wohnung der Domherren

ab 1762

Klerikal Seminar

ab 1775

Stainer´sches Priesterhaus, Wohnung für Alumnen, Dompfarrer, Dommesner

1843-1983

Bischöfliches Knabenseminar

ab 1984

Umwidmung zum Haus St. Maximilian mit folgenden Funktionen: Diözesanzentrum für kirchliche Berufe, Haus der Ministrantinnen und Ministranten, Ausbildungsort für den Diakonat

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Bild 11 16 04 88 Pnp Bild von Ronald Ziegler
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2017-2020

Umbauphase des Hauses St. Maximilian

Seit 2020

Beleghaus St. Maximilian und Haus für die Jugendarbeit in der Diözese Passau mit folgenden Einrichtungen:
Bischöfliches Jugendamt mit Jugendverbänden und Referaten, Berufungspastoral,Ministrantenpastoral

Eine kurze Geschichte unseres Hauspatrons des Heiligen Maximilian von Celeia

St Maximilian


Hl. Maxi­mi­li­an von Celeia — 2. Bis­tums­hei­li­ger

Gedenk­tag: 12. Oktober

Von der Ver­eh­rung des hl. Maxi­mi­li­an berich­ten erst­mals zwei Salz­bur­ger Güter­ver­zeich­nis­se aus der Zeit um 800.

Die Gestalt des Hei­li­gen, der im 3. Jahr­hun­dert gelebt haben soll, ist his­to­risch nicht zu fas­sen; sie gewinnt allein durch sei­ne um 1291 ver­fass­te legen­dä­re Lebens­ge­schich­te, die Vita Sanc­ti Maxi­mi­lia­ni“, an Far­be. Der Legen­de nach ent­stamm­te Maxi­mi­li­an einer christ­li­chen Fami­lie aus Celeia (Cel­je in Slo­we­ni­en), einer rei­chen Römerstadt.


Nach dem Tod sei­ner Eltern ent­ließ er die Skla­ven sei­ner Eltern und ver­schenk­te sein Erbe an die Armen. Wäh­rend einer Pil­ger­rei­se nach Rom erteil­te ihm Papst Six­tus II. den Auf­trag, in Pan­no­ni­en das Evan­ge­li­um zu ver­kün­den. Sei­ne Mis­si­ons­tä­tig­keit beschränk­te sich jedoch nicht nur auf die­ses Gebiet, son­dern erstreck­te sich auch bis in die Gegend von Frei­sing. Haupt­ort sei­nes Wir­kens wur­de aber Lau­ria­cum (Lorch), die Haupt­stadt der römi­schen Pro­vinz Ufer-Nori­cum. Zwan­zig Jah­re lang stand er der dor­ti­gen Chris­ten­ge­mein­de als (Erz-)Bischof vor. Als im Jahr 284 in sei­ner Geburts­stadt Celeia Chris­ten ver­folgt wur­den, begab er sich dort­hin, um für sie vor dem kai­ser­li­chen Statt­hal­ter Eulasi­us ein­zu­tre­ten. Die­ser aber woll­te ihn zwin­gen, dem römi­schen Kriegs­gott Mars zu opfern. Da Maxi­mi­li­an sich wei­ger­te, ließ ihn der Statt­hal­ter am 12. Okto­ber 281 (oder 284) mit einem Schwert enthaupten.

Nach­rich­ten aus dem 8., 9. Und 10. Jahr­hun­dert machen – trotz aller geschicht­li­chen Unklar­hei­ten – die Exis­tenz die­ses Hei­li­gen glaub­haft. So wird für etwa 711/12 – wenn auch legen­den­haft ver­brämt – von der Ent­de­ckung einer spät­an­ti­ken christ­li­chen Kult­stät­te im Pon­gau berich­tet, in der der hl. Maxi­mi­li­an ver­ehrt wor­den sei. 

Der Salz­bur­ger Bischof Rupert ließ an die­ser Stel­le eine Maxi­mi­li­ans­kir­che errich­ten und knüpf­te an die spät­an­ti­ke christ­li­che Tra­di­ti­on die­ses Ortes an. In der Fol­ge kamen eine Mönchs­zel­le und ein Ora­to­ri­um hin­zu, die von Kle­ri­kern aus dem Salz­bur­ger Klos­ter St. Peter besie­delt wurden.

Der hl. Rupert beab­sich­tig­te, die Maxi­mi­li­anszel­le als einen Stütz­punkt für die Sla­wen­mis­si­on aus­zu­bau­en. Bereits um 725 und noch­mals 820 fiel sie einem Angriff benach­bar­ter Sla­wen zum Opfer, wur­de jedoch bereits im fol­gen­den Jahr wie­der geweiht. Reli­qui­en des hl. Maxi­mi­li­an wer­den erst­mals anläss­lich ihrer Schen­kung um das Jahr 878 durch den ost­frän­ki­schen König Karl­mann (876880) an sei­ne bevor­zug­te Pfalz (Alt-)Ötting erwähnt. 907 ging das Pfalz­stift Alt­öt­ting in den Besitz der Pas­sau­er Bischö­fe über. Dort ver­blie­ben die Reli­qui­en etwa 100 Jahre. 

Der kir­chen­po­li­tisch ehr­gei­zi­ge Pil­grim (971991) such­te die Stel­lung Pas­saus durch Urkun­den­fäl­schun­gen auf ein angeb­li­ches spät­an­ti­kes Erz­bis­tum Lorch zurück­zu­füh­ren und damit gegen­über Salz­burg zu stär­ken. Bereits er mag die Reli­qui­en des hl. Maxi­mi­li­an im Hin­blick auf die Ver­bin­dung zu Lorch nach Pas­sau über­führt und Maxi­mi­li­an zum zwei­ten Bis­tums­pa­tron neben Valen­tin erho­ben haben. Damit bean­spruch­te er das ehe­ma­li­ge Gebiet und die alte Wür­de des Lor­cher Erz­bis­tums für das Bis­tum Pas­sau. Letzt­lich ging die­ses kir­chen­po­li­ti­sche Kal­kül nicht auf, und auch die Ver­eh­rung des Hl. Maxi­mi­li­an litt darunter.

Unter dem Ein­druck der Glau­bens­ge­fähr­dung durch Häre­ti­ker und Ket­zer, aber auch durch die Tür­ken gewann die Maxi­mi­li­ans­ver­eh­rung in der zwei­ten Hälf­te des 13. Jahr­hun­derts wie­der an Bedeu­tung. Zugleich erfuhr die Lor­cher Fabel in die­ser Zeit stär­ke­res Inter­es­se, ins­be­son­de­re erin­ner­te man sich der ehr­wür­di­gen Stel­lung Maxi­mi­li­ans als Erz­bi­schof von Lorch. Nach der goti­schen Umge­stal­tung des Pas­sau­er Domes erhiel­ten die Gebei­ne der Bis­tums­hei­li­gen 1289 einen zen­tra­len Platz im Dom.

Als im Gefol­ge des Stadt­brands von 1662 das Decken­ge­wöl­be des Doms ein­stürz­te, ent­deck­te man, dass die Reli­quia­re der hl. Maxi­mi­li­an und Valen­tin leer waren; ledig­lich eini­ge klei­ne­re Tei­le, die ihren Platz seit 1687 an einem Sei­ten­al­tar des Pas­sau­er Doms gefun­den haben, sind erhal­ten geblie­ben. Meist wird der Hei­li­ge als Bischof mit Buch und Schwert als Hin­wei­se auf sein Amt und sein Mar­ty­ri­um dargestellt.

Das Fest des hei­li­gen Maxi­mi­li­an am 12. Okto­ber war bis ins 19. Jahr­hun­dert ein hoher kirch­li­cher und welt­li­cher Fei­er­tag im Bis­tum Pas­sau. Die Ver­eh­rung des Hei­li­gen blieb aller­dings weit­ge­hend auf das Bis­tum Pas­sau und auf Öster­reich beschränkt. Der öster­rei­chi­sche Kai­ser Fried­rich III. (14141493) ließ in fast aus­sichts­lo­ser Kriegs­ge­fahr sei­nen Sohn auf den Namen Maxi­mi­li­an tau­fen. Damit wur­de Maxi­mi­li­an zum bedeu­tends­ten Patron Öster­reichs. Für Pas­sau ist er nach dem Hl. Valen­tin der zwei­te Bis­tums­pa­tron. Das ehe­ma­li­ge Stainer­sches Pries­ter­haus und spä­te­re Kna­ben­se­mi­nar am Stein­weg 1 trägt sei­nen Namen. Heu­te sind hier sie­ben kirch­li­che Jugend­ver­bän­de, das Minis­tran­ten­re­fe­rat der Diö­ze­se, das Bischöf­li­che Jugend­amt sowie die Beru­fungs­pas­to­ral unter­ge­bracht. Außer­dem ste­hen Gäs­te­zim­mer, Tagungs- und Grup­pen­räu­me, ein Sport­raum und der präch­ti­ge Roko­ko­saal für Ver­an­stal­tun­gen zur Verfügung.

(Text: Dr. Roland Feucht)

Bei den aufwändigen Bauarbeiten kamen auch sehr alte archäologische Fundstücke zum Vorschein: